In den letzten Monaten wurde ein weiterer Abschnitt der Rexinger Weiden mit einem sog. „Wolfszaun“ versehen. Die Flächen ab der Gemarkungsgrenze Ihlingen bis zu den Flächen unterhalb des Rexinger Friedhofs wurden komplett neu eingezäunt.
Die Gründe waren dieselben wie beim 1. Abschnitt (vom Denkmal bis zur Kreuzhalde), der im Frühjahr 2019 ausgeführt wurde: Schutz der Tiere und Erstellung eines langlebigen Zauns. Die Tatsache, dass Rexingen im Wolfsgebiet kartiert ist, ermöglichte bei beiden Abschnitten die Beantragung eines Zuschusses beim RP Karlsruhe für die Zauneinrichtung – die Eigenleistung ist nicht zuschussfähig.
Auch jetzt wurden zuerst die alten Zaunanlagen zurückgebaut: Pfosten, Tore, Isolatoren und Installationen mussten komplett entfernt werden. Rückbau, Planung und Einmessen des neuen Zauns auf dem gesamten Gelände nahmen allein schon zig Stunden in Anspruch.
Nach dem Erhalt des Bewilligungsbescheids konnte das Zaunmaterial bestellt werden – und das war eine gewaltige Masse: Alle 80 Eckpfosten sind Rundstämme mit bis zu 20 cm Durchmesser und einer Länge von 2,75 m, die regulären Zaunpfosten – zus. 450 Stück. - sind ebenfalls Rundhölzer mit einem Durchmesser von ca. 12 cm und einer Länge von 2,50 m. Dazu kamen noch Zaunlitzen, Isolatoren und Tore.
Nachdem das Material vorhanden war, begannen die ersten Arbeitseinsätze. Alle Holzpfosten wurden auf den abgeräumten Weiden an den etwaigen Einbaustellen abgelegt – wie Streichhölzer lagen sie im Gelände verteilt. Wie beim ersten Abschnitt konnte dann Felix Finkbeiner mit seinem Schreitbagger auf dem schwierigen Gelände die massiven Eckpfosten mit seinem Hydromeisel scheinbar mühelos im Erdreich verankern - eine enorme Hilfe und spektakulär anzusehen! Ein Großteil der regulären Zaunpfosten musste dann zwischen den Eckpfosten von Hand in die Erde gerammt werden – keine leichte Aufgabe bei der großen Anzahl und dem schwierigen Untergrund. Das anschließende Anbringen der Isolatoren - 7 Stück / Pfosten – war dann reine Fleißarbeit, bei der jede helfende Hand willkommen war. Durch die 7 Isolatoren mussten im Anschluss die 7 Zaunlitzen durchgeführt werden – mit etlichen Unterbrechungen durch eingeplante Tore für die Einteilung der Weide-Parzellen. Das ergab dann in der Summe über 14 km verlegten Drahtzaun - mit speziellen Knoten aufwändig eingebaut. Damit letztendlich dann 10 00 V fließen können, musste die Stromversorgung der Zäune noch organisiert und installiert werden.
Hinter all diesen Arbeitsgängen der letzten Monate stehen die Gesellschafter der Weidegemeinschaft, die zuverlässigen Jungs der nächsten Generation und etliche spontane Helfer. Eigenleistung mit Maschinen, Werkzeug in ca. 800 Arbeitsstunden – eine enorme Gemeinschafts-Aufgabe wurde wieder einmal erfolgreich bewältigt! Die Weidegemeinschaft dankt allen Helfern, die dieses Projekt tatkräftig unterstützt haben – sobald es wieder möglich ist, wird es ein zünftiges Helferfest geben!
Die Weidegemeinschaft Rexingen bewirtschaftet nun seit fast 20 Jahren die Flächen rund um Rexingen und hält dadurch die Landschaft offen – zusammen ca. 20 ha. Momentan gibt es 40 Heidschnucken, 55 Ziegen und ihre 22 Jungen, 2 Esel und 4 Rinder.
Die Zeit im Winterquartier- im Rexinger Schafhaus – ist nun vorbei und die Tiere sind auf den saftig grünen Weiden. Der tägliche Stalldienst ist vorbei und für die Mitglieder der Weidegemeinschaft geht es nun weiter mit dem Weidedienst draußen. Täglich wird nach den Tieren geschaut, ob genügend Wasser vorhanden ist, mit den Tieren alles in Ordnung ist und die Stromversorgung des Zauns intakt ist.
Die Heidschnucken der Weidegemeinschaft sind im Täle bei Ihlingen, die Kühe sind unterhalb des Friedhofs und die Ziegen sehen wir auf den Weiden oberhalb der Kirchstraße. Immer wieder schön anzusehen für Alt und Jung. So leisten die vierbeinigen Landschaftspfleger und ihre ehrenamtlichen Betreuer jedes Jahr einen sehr wichtigen Beitrag für eine schöne, offene Landschaft und gepflegte Flächen um unser Dorf. Wir sind froh und dankbar, dass wir sie haben - die Ortschaft könnte diese Flächenpflege so nicht leisten.
Gerne dürfen Sie dieses Engagement unterstützen - jederzeit durch eine Spende oder eine Mitgliedschaft im Förderverein für Landschaftspflege.
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