Im Jahr 1933 kam es auch in Rexingen zu großen Änderungen, von denen hier berichtet werden soll.
Zwar erreichte die NSDAP im Oberamt Horb ab der Wahl 1930 erste Mehrheiten, aber in Rexingen war noch die Zentrumspartei die stärkste Partei. Bei der Reichstagswahl vom 5. März 1933 sah das Ergebnis folgendermaßen aus:
Von 677 Wahlberechtigen gaben 579 ihre Stimmen ab (Vergleich zu Horb):
Rexingen <=> Horb Summe
Zentrum 369 (64%) <=> 4.980 (45%)
NSDAP 96 (16,58%) <=> 4.415 (40%)
SPD 65 (11%) <=> 427 (4%)
KPD 20 (3%) <=> 349 (3%)
DDP/DVP 18 (3%) <=> 139 (1%)
Bauernbund 9 (2%) <=> 559 (5%)
Sonstige 2 (0%) <=> 161 (1%)
Bis 1933 war das Zentrum in Horb, Baisingen, Grünmettstetten, Mühringen und Rexingen die stärkste Partei. Auffällig ist, dass in Orten, wo es noch funktionierende jüdische Gemeinden mit langer Tradition gab, die NSDAP nur eine Randrolle spielte - dies galt z.B. neben Rexingen auch für Baisingen (14,5 % NSDAP). In den späteren NS-Hochburgen Hochdorf, Nordstetten und Mühlen erreichte der völkisch und antsemitisch eingestellte Bauern- und Weingärtnerbund beachtliche Zustimmung.
****** Fortsetzung folgt ********
(Als Quellen dienen Unterlagen aus dem Rexinger Ortsarchiv z.B. Gemeinderatsprotokoll und Zeitungsberichte sowie das Buch "Jüdisches Leben im Nordschwarzwald" S. 245f..)